Wie schon im vergangenen Jahr, planen die so genannten „Lebensschützer“ auch 2009 wieder einen „Gebetsmarsch“ unter dem Motto „1000 Kreuze für das Leben“ in München, diesmal am Samstag, 10. Oktober.
Der Marsch wird organisiert von den im „Lebenszentrum“ in der Westendstr. 78 ansässigen Organisationen „Euro Pro Life“ und „Helfer für Gottes kostbare Kinder Deutschland e.V.“, von wo aus europaweit mit religiöser und völkischer Rhetorik gegen das Selbstbestimmungsrecht von Frauen über ihren eigenen Körper gehetzt wird.
Wir halten es für wichtig, dass wir uns gemeinsam, laut, kreativ und kraftvoll den „Lebensschützern“ in den Weg stellen und deutlich machen, dass jede Frau immer und überall das Selbstbestimmungsrecht über ihren eigenen Körper hat, das ihr keine_r absprechen kann.
Nachdem im Mai ein in Ulm geplanter 1000-Kreuze-Marsch aufgrund der zu erwartenden Gegenproteste abgesagt wurde, wollen wir den Fundamentalist_innen natürlich auch in München die Hoffnung auf einen ungestörten Marsch nehmen.
Deshalb laden wir alle interessierten Gruppen und Einzelpersonen zum 1. Vorbereitungstreffen der Aktionen für das Recht auf Schwangerschaftsabbruch und gegen den reaktionären Kreuzemarsch ein.
Sonntag, 2. August, 15 Uhr
Eine-Welt-Haus
Schwanthalerstr. 80
So lautet der Titel des folgenden Beitrags des NDR-Medienmagazins ZAPP.
via Lysis

Hunderte deutsche Soldaten, vielleicht auch ein paar Soldatinnen, werden sich am 30. Juli in München versammeln und feierlich geloben für den Standort Deutschland zu morden, vielleicht auch zu sterben. Sie werden vorführen, wie ein Militär seine Soldat_innen will: Uniformiert, gehorsam, bewaffnet, stramm und aufrecht und immer schön in Reih und Glied. Diese ästhetische Zumutung soll die Öffentlichkeit auf „ihr“ Militär einschwören, soll Verbundenheit zwischen der Zivilbevölkerung und der Mördertruppe schaffen.
Nicht mit uns! Nicht allein aus Gründen des guten Geschmacks werden wir diese militaristische Inszenierung angreifen.
[…]
In Zeiten der Krise zerbrechen sich hohe Militärs weltweit den Kopf darüber, wie sich soziale Unruhen militärisch kontrollieren und niederhalten lassen. Denn es sind weltweit immer mehr Menschen, die unter den kapitalistischen Verhältnissen jeglicher Existenzgrundlage beraubt werden und sich gegen diese Politik wehren. Unsere Perspektive heißt weltweiter Kampf um Befreiung gegen Krieg und Repression.
Militär funktioniert nur mit Rückgriff auf patriarchale Bilder soldatischer Männlichkeit, die uniformierte Männer gerade an den Menschen in besetzten Ländern brutal ausleben. Überall, wo Krieg und Besatzung den Alltag der Menschen bestimmen, nehmen Gewalt gegen Frauen und Mädchen und alle, die nicht in die jeweilige patriarchale Norm passen, zu, sei es durch marodierendes Militär oder durch Zwangsprostitution.
Darum: Militärische Männerbünde auflösen!
[…]
Veranstaltungen wie das Bundeswehrgelöbnis am 30. Juli in München dienen dazu, die Präsenz des Militärs Alltag und im öffentlichen Raum zu Normalisieren und Akzeptanz und Loyalität für mörderische Kriege zu schaffen.
Nicht mit uns! Keine Bundeswehr im öffentlichen Raum, keine Bundeswehr nirgendwo!
Donnerstag, 30. Juli, Marienplatz!
Mehr Infos
An dieser Stelle verweisen wir gerne nochmal auf den von uns dokumentierten Redebeitrag des AK Antisexismus über die Zusammenhänge von Militarismus und Patriarchat.